Schulgebäude Gymnasium Ottersberg
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Werte und Normen

Unser Fach heißt in Niederachsen >Werte und Normen< . „Ethik“ oder „Praktische Philosophie“ sind die Namen des Faches in anderen Bundesländern. Das Fach wird an unserer Schule seit dem Schuljahr 2021/2022 unterrichtet.

>Werte und Normen< ermöglicht den SchülerInnen, die nicht am evangelischen Religionsunterricht teilnehmen möchten, eine Wahlmöglichkeit. Das Fach ist nicht religiös oder konfessionell gebunden und steht allen SchülerInnen offen. Bis zum 14. Lebensjahr entscheiden die Eltern über die Teilnahme. Danach steht es allen SchülerInnen frei, sich für Werte und Normen oder ev. Religion zu entscheiden.

Das niedersächsische Kultusministerium schreibt dazu….
„Obwohl ein gewisser Konsens über gültige Werte und Normen unterstellt werden kann, wird die Lebenspraxis von häufigen und vielstimmigen Diskussionen über Wertvorstellungen und darauf aufbauende gesellschaftliche Normen geprägt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass sich jene Wertvorstellungen und Normen aufgrund politischer, historischer, ökonomischer, gesellschaftlicher und religiöser Veränderungen wandeln oder zumindest modifizieren. Mehr oder minder bewusst werden Kinder und Jugendliche zu Zeugen dieser Wandlungen, und oftmals resultiert daraus eine tief greifende Unsicherheit bezüglich der Moralität und Legitimität des eigenen Handelns. Hinzu kommt der Umstand, dass Kinder und Jugendliche im Rahmen der vorschulischen und schulischen Sozialisation die Erfahrung machen, dass zwischen den subjektiv für gültig erachteten Wertvorstellungen und den Ansprüchen anderer Menschen bzw. Gruppierungen Differenzen bestehen können. Daraus entwickeln sich gegebenenfalls Krisen und Konflikte. Den Orientierungsproblemen, die sich daraus ergeben und mit denen Kinder und Jugendliche häufig aufwachsen, will das Fach Werte und Normen inhaltlich facettenreich und pädagogisch sensibel begegnen.“
Kerncurriculum für das Gymnasium Werte und Normen, Schuljahrgänge 5-10, hg. v. Niedersächsischen Kultusministerium, Hannover 2017, S.5.

Das Fach vermittelt „religionskundliche Kenntnisse, das Verständnis für die in der Gesellschaft wirksamen Wertvorstellungen und Normen und den Zugang zu philosophischen, weltanschaulichen und religiösen Fragen“ (§ 128, NSchG). Ebenso hat WuN den Auftrag, demokratischen Grundwerte zu vermitteln sowie „gesellschaftlich anerkannte moralische und recht­liche Normen aufzuzeigen und Aspekte des Werte- und Normenwandels zu untersuchen“ (S. 8).

Grundlage der Vermittlung gesellschaftlicher Wert- und Normenvorstellungen ist weltanschauliche Neutralität. Unterschiedliche Weltanschauungen und Wahrheitsauffassungen werden im Sinne einer prinzipiellen Pluralität berücksichtigt“ (KC, S. 5). Grundlage ist hierbei keine Beliebigkeit, sondern wir arbeiten im Rahmen der Wertvorstellungen, die den Grund- und Menschenrechten, dem Grundgesetz und der Landesverfassung zugrunde liegen (vgl. § 2, NSchG).

Weil viele Inhalte des Faches Werte und Normen nicht nur aus der Epoche der Aufklärung, sondern auch aus religiösen Umfeldern stammen, gehört zu den Inhalten dieses Faches auch das Wissen um die Weltreligionen. So sollen die Schülerinnen und Schüler insbesondere den wertschätzenden, toleranten und respektvollen Umgang miteinander in einer bunt gewordenen Gesellschaft als Basis einer demokratischen Gesellschaft wahrnehmen.

So trägt das Fach Werte und Normen dem im Niedersächsischen Schulgesetz (§2) formulierten Ziel, „die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage des Christentums, des europäischen Humanismus und der Ideen der liberalen, demokratischen und sozialen Freiheitsbewegungen“ weiterzuentwickeln Rechnung, indem die SchülerInnen befähigt werden, sich mit Wahrheitsansprüchen zu beschäftigen und ihre ethische Urteilsfähigkeit in Bezug auf die Moral und Legitimität ihres eigenen Handelns aus dem Blickwinkel des Faches weiter zu entwickeln. Die SchülerInnen können so zu einem praktischen werteorientierten Handeln gelangen.

Der Unterricht im Fach Werte und Normen fordert die SchülerInnen zum Nachdenken über verschiedene Orientierungen und Sichtweisen auf, um die verschiedenen religiösen und gesellschaftlichen Sichtweisen hinsichtlich ihrer Nachvollziehbarkeit, ihrer sozialen Zumutbarkeit sowie ihrer Sinnhaftigkeit zu unterscheiden. Der Unterricht soll den Schülerinnen die Einsicht vermitteln, dass es unterschiedliche Wahrheits- und Weltauffassungen gibt, welche ausgehend von unserer gemeinsamen Wertebasis hinterfragt werden können und müssen.

Beispielhaft können Fragen unser unterrichtliches Handeln verdeutlichen :

  • Was ist ein glückliches, selbstbestimmtes Leben?
  • Was macht meine Individualität und meine Persönlichkeit aus? Wie möchte ich meine Zukunft gestalten?
  • Was sind meine Stärken?
  • Wie gelingt ein werteorientiertes Leben in der Gemeinschaft?
  • Wie gehe ich mit Erfolg und Misserfolg um?
  • Was ist für mich anders/fremd und wie gehe ich damit um?
  • Was bedeutet für mich Freundschaft und Liebe?
  • Was bedeutet Glauben? Welche Bedeutung haben Religionen und Ideologien in Gesellschaften?
  • Welche Überzeugungen geben mir Orientierung und Halt?

Kompetenzen

 prozessbezogene Kompetenzen

  • Wahrnehmen und Beschreiben
  • Verstehen und Reflektieren
  • Diskutieren und Urteilen

inhaltsbezogene Kompetenzen

  • Fragen nach dem Ich
  • Fragen nach der Zukunft
  • Fragen nach Moral und Ethik
  • Fragen nach der Wirklichkeit
  • Fragen nach Orientierungsmöglichkeiten

Regelungen zur Leistungsmessung und -bewertung

Die Noten setzten sich aus den „mündlichen“ und schriftlichen Leistungen der SchülerInnen zusammen.

>Mündlicher< Leistungsbereich/sonstige Mitarbeit u. a.:

  • Beteiligung und Leistungen im Unterricht
  • (Kurze) Referate und Präsentationen
  • Mappenführung
  • Tests

Schriftliche Leistungen:
Pro Halbjahr wird eine Klassenarbeit geschrieben, die in der Regel 45 Minuten dauert.
Klassenarbeiten werden nicht mehr nur als eine Abfrage von Wissen konzipiert, sondern es wird zunehmend Wert auf die Entwicklung von Kompetenzen gelegt. Am Ende der Sekundarstufe umfassen die die Klassenarbeiten alle drei Anforderungsbereiche: Reproduktion – Analyse / Interpretation / Stellungnahme-Urteil.

Mitglieder der Fachgruppe (Stand Dezember 2022)

Lars-Christian Köhler
Hanno Otte (Leitung)

Curriculare Vorgaben

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